Pfarrer Biju Merryvilla
Liebe Gemeindemitglieder,
„Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, / mein Gott macht meine Finsternis hell. Mit dir erstürme ich Wälle, / mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ (Psalm 18, 29-30).
Dieser Vers aus Psalm 18 schenkt mir Zuversicht, macht mir Mut für die Aufgabe und den Dienst, den ich Anfang September in unserer wunderschönen Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach beginne.
Im Juni erging die Anfrage an mich, ob ich mir vorstellen könnte, nach Aresing-Weilach zu kommen, um die Pfarreiengemeinschaft in den kommenden Jahren zu leiten. Im Vertrauen auf Gott habe ich zugesagt.
Ich freue mich ganz besonders darüber, dass ich diesen neuen Weg nicht alleine, sondern gemeinsam mit Kaplan Apollinaris Ngao gehen werde. So bilden wir zukünftig mit Diakon Ludwig Drexel, dem Pastoralrat, den Pfarrgemeinderäten, dem Verwaltungsleiter mit allen Kirchenverwaltungen, den guten engagierten Ehrenamtlichen, den Mesnerinnen und Mesnern, den Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern, den Ministrantinnen und Ministranten und allen anderen Gremien und Gruppen ein großes gemeinsames Team.
Ich freue mich über die schon jetzt sehr gute Zusammenarbeit mit den Pfarrsekretärinnen, die mit viel Einsatz zur Verfügung stehen, um meine Fragen ganz geduldig zu beantworten.
An dieser Stelle möchte ich auch meinem Vorgänger Pfr. Dr. Michael Menzinger danken. Seit Februar hat Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler als Temporalienverwalter unserer Pfarreiengemeinschaft sehr viel geholfen. Herr Dekan Werner Dippel hat seine helfenden Hände über unsere PG gehalten. Ich möchte Herrn Markus Hegewald und Frau Frieda Wohlhüter für ihre wertvolle Arbeit danken. Ebenso danke ich Pater Mathew CMI und den Priestern von Schrobenhausen, die in den letzten Monaten die Vertretungen in den Gemeinden übernommen haben. Ein großes Dankeschön geht an das Wortgottesfeierteam.
Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich wurde 1974 in Kerala, Südindien geboren. Am 31.12.2000 wurde ich zum Priester geweiht. Ich gehöre zum Missionsbistum Jagdalpur, das circa 1500 Kilometer entfernt von meiner Heimat im Bundesstaat Chhattisgarh in Nordzentral Indien liegt. 15 Jahre lang habe ich in Jagdalpur viele unterschiedliche Priesterliche Dienste übernommen: Regens eines kleinen Priesterseminars, Bischofssekretär, Bischöflicher Rat, Professor für Kirchenrecht,
Diözesandirektor der Jugendseelsorge, Direktor des Pastoralzentrums, Pfarrer, Offizial in Ordinariat, Gründer der neuen Katholischen Gemeinden, usw. Gott hat mich als sein Werkzeug eingesetzt und dadurch konnte ich viel erreichen: zahlreiche Personen zu unserem Glauben begleiten, 14 Kirchen bauen, Kinder und junge Studenten in der Schule und beim Studium unterstützen, den Armen und Kranken helfen, usw. In Rom habe ich von 2004 bis 2006 das Lizentiat in Theologie gemacht, von 2010 bis 2015 Kirchenrecht studiert und in 2015 promoviert. Während meines Studiums in Rom durfte ich in Deutschland in verschiedenen Pfarreien Urlaubsvertretung machen. In dieser Zeit habe ich die deutsche Kultur schon kennen- und schätzen gelernt. Nach meiner Promotion war ich in Indien in der Missionsarbeit unter den Ureinwohnern in Nordindien, bis ich im September 2022 meine neue Aufgabe als Kaplan der Pfarrei Herz Jesu in Augsburg-Pfersee übernahm. Eine Hauptaufgabe des Kaplans in dieser Pfarrei ist die Jugendarbeit, die von einer tiefen Beziehung zu jungen Menschen geprägt ist.
Die Katholiken in Bayern schätzen und bewahren die wunderschöne Christliche Tradition. Es wird mitunter eine Hauptaufgabe sein, unsere Kirchen nicht nur als schöne Gebäude zu sehen, sondern als Träger und Verkünder unserer christlichen Hoffnungsbotschaft. Ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe, der damit verbundenen Verantwortung und bin gespannt auf das Miteinander in den Gremien, Gruppen und Kreisen. So freue ich mich auf meinen Dienst, auf die Begegnungen mit Ihnen und die gemeinsamen Gottesdienste. Schon jetzt bitte ich Sie um Verständnis und Geduld, wenn ich nicht zu Beginn gleich jeder und jedem gerecht werden kann. Es wird Zeit brauchen, die Gemeinden kennenzulernen und mich einzuleben.
Mein Primizspruch lautet: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2,20). Ich finde Mut in dem folgenden Bibelvers: „Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt“ (Phil 4,13). Dennoch kenne ich meine Grenzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mutige Schritte in die Zukunft gehen werden – im Wissen darum, dass der Herr Licht für unsere Pfade ist, und mit ihm können wir Mauern überspringen. In diesem Vertrauen lassen Sie uns gemeinsam nach vorne schauen.
Ihr Pfarrer Biju Merryvilla